Die Natur selbst schien die Feinde in die Flucht zu schlagen. Stürme machten die Überfahrt von neuen Truppen unmöglich, Erdbeben versetzten Angreifer und ihre Tiere in Angst und Schrecken. Und die Räder von Kriegsgeräten schienen schneller zu brechen, als sie repariert werden konnten.
Obolet und Araide hielten sich an ihren Schwur: Keinem Menschen wurde hierbei ein Leid zugefügt.
Überall erzählte man von der mächtigen Magierin, welche all diese Wunder wirkte. Oft sah man sie auf einem weißen Ross oder sogar einem Einhorn sitzen. Ihr Antlitz sei von solcher Schönheit gewesen, dass es das Herz des tapfersten und streitlustigsten Kriegers bezwang.
Außerdem sei sie in magisches Leuchten gehüllt gewesen. Nicht selten wurde davon berichtet, sie könne die Gestalt eines Vogels annehmen, oder sie sei gar ein Wesen halb Vogel und halb Mensch. Andere wiederum vermuteten, sie sei eine mächtige Königin des Feenreichs.
Ein Feind nach dem anderen trat den Rückzug an oder gelobte Araide seine Treue und Liebe. Eine Zeit des Friedens und des Glücks breitete sich aus.
An Obolets Hof kehrte endlich die Freude zurück. Eine große Schar Ritter und Edeldamen versammelten sich dort und viele Feste und Turniere erfreuten das Volk, gleich ob von hoher oder niederer Geburt.
Die Felder waren fruchtbar und Hunger und Krieg gerieten bald in Vergessenheit.
Viele Jahre regierte Obolet, welcher ein Muster aller ritterlichen Tugenden war, mit gerechter und milder Hand. Stets an seiner Seite seine Schwester Araide.